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Montag, 7. April 2014

Noch mehr von Philip Rosedale über High Fidelity

Quelle: High Fidelity
Da mein letzter Bericht über High Fidelity zumindest von der Anzahl der Aufrufe auf ziemliches Interesse gestoßen ist, gibt es heute noch ein paar Infos. Denn Philip Rosedale hat am 27. März 2014 auf dem Silicon Valley Virtual Reality Meetup #9 (SVVR) einen Vortrag über High Fidelity gehalten.

Dies machte er nicht nur mit Worten, sondern eine Videoleinwand hinter ihm zeigte bereits einige Szenen und Aktionen aus High Fidelity. Dabei sollte man die dämliche Optik nicht beachten. Wie Philip später bei den Fragen und Antworten erzählt, ist grafisch alles machbar, was heute in MMOs oder auch in Second Life möglich ist, natürlich auch beim Avatar. Er erzählt, dass einer seiner Mitarbeiter sich einen so realistischen Avatar erstellt habe, dass dabei schon der Uncanny Valley-Effekt eintreten würde. Aber im aktuellen Alpha-Stadium legen die Entwickler eben keinen großen Wert auf die Optik.

Aufmerksam auf diesen Vortrag von Philip wurde ich durch einen Blogpost von Jo Yardley. Sie hat neben einigen Fotos aus dem Video auch viele Aussagen von Rosedale zitiert. Nach meiner eigenen kurzen Liste, die ich beim Anschauen des Videos mitgeschrieben habe, übersetze ich noch ein paar Zitate von Philip aus dem Posting von Jo.

Aussagen zu Funktionen oder künftigen Eigenschaften von High Fidelity:
  • Unterstützung von Handbewegungen über zwei Controller, je einer pro Hand.
  • Unterstützung von Gesichtsmimik über einen Bewegungssensor ähnlich der Kinect (ist auf dem Monitor von Philip zu sehen).
  • Unterstützt Java-Script für nahezu jede Funktion.
  • Eine Latenz von weniger als 100ms wird in der Präsentation bereits erreicht.
  • Unterstützung von Raumakustik.
  • In Echtzeit bauen mit einer unbegrenzten Menge von Voxel-Blocks in der Größe von einem Atom bis zur möglichen Größe der kompletten virtuellen Welt.
  • Avatare oder physische Objekte können durch Echtzeit-Audio beeinflusst werden (zum Beispiel passt sich der Tanz von Avataren dem Takt der Musik an).
  • Es wird für High Fidelity eine neue virtuelle Währung geben. Sehr wahrscheinlich als Cryptocurrency ausgelegt (wie z.B. Bitcoin). Damit lässt sich die Währung dann auch außerhalb von High Fidelity handeln.

Hier nun ein paar Zitate von Rosedale aus seinem Vortrag:
"Ich denke, es gibt eine Vielzahl von Gründen, dass die Nutzung dieser Geräte (Anm.: Hand-Controller), die den Prozess der Einführung in eine virtuelle Welt und die tatsächliche qualitative Erfahrung so grundlegend anders gestalten, uns von den eine Millionen Menschen die Second Life heute hat, zu einer Milliarde Nutzer führen wird, mit denen wir alle etwas zusammen zu bauen werden."
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"Ihr könnt jeden Avatar gestalten, den ihr wollt...wir verwenden zu hundert Prozent Triangles und Texturen, um unsere Charaktere zu gestalten, etwa vergleichbar mit Second Life."
Hier denke ich, dass Philip das nicht richtig ausgedrückt hat. Der SL-Avatar ist aus dem Jahr 2002 und von der Anzahl der Triangles eigentlich schon Steinzeit. An anderer Stelle erwähnt Philip, dass die Qualität des Avatars nur von dem gesetzten Limit des jeweiligen Serverbetreibers in High Fidelity abhängig sein wird. Das kommt dann schon eher hin.

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Eines der Geschäftsmodelle von High Fidelity ist der Verkauf von einzigartigen Namen für Avatare und Orte innerhalb der virtuellen Welt. Dazu sagte Philip:
"Wem 'San Francisco' gehören wird, ist sicher genauso interessant wie eine Debatte darüber, wem 'sanfrancisco.com' gehört.
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"Ich glaube nicht, dass jeder von uns versteht, wie groß eine Umgebung, die gegenseitige Beeinflussung und die Anzahl der Nutzer einmal sein werden, wenn dies alles startet. Ich denke, dass wir am Ende über den gleichen Maßstab reden, den das Konsumenten-Internet heute hat...
... Alles im Google-Warehouse, alles in Second Life, alles in Turbosquid, wird geradezu von diesem expandierenden Netzwerk von Systemen aufgesaugt werden, das die Menschen online erschaffen, so wie ein Wassertropfen in einem Meer."
Hehe, Philip und die Visionen...

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"Wir schätzen, es gibt weltweit nur 600.000 Server in Server-Farmen, plus oder minus.
Das ist alles an Kapazität, Google nicht mitgerechnet...
...es gibt aber 600 Millionen Rechner da draußen (Laptops und Desktops)...Second Life hosted heute etwa 40.000 Inseln, das ist enorm, aber überlegt einmal wie es wäre, wenn wir 40 Millionen haben könnten."
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"Second Life ist so erstaunlich groß, das ist umwerfend, und schön, man kann kaum glauben, wie viel sich darin befindet.
Aber wie würde es sein, wenn es um 2 oder 3 Potenzen größer wäre?
Und wenn wir die Rechner von jedem in einem gemeinsamen Netzwerk nutzen, dann kann das Wirklichkeit werden und es kann wirklich schnell gehen."
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Nun zum Video. Der Ton hat fast durchgehend ein Echo. Ich glaube das ist eine Feedbackschleife, weil Philips Stimme in High Fidelity zu hören ist und der Ton aus HF wiederum über die Lautsprecher im Saal ausgegeben wird.

Philip Rosedales Vortrag beginnt ab ca. 42:30 min. und geht bis 1:24:05. Ich habe es so eingebettet, dass der entsprechende Abschnitt schon ausgewählt sein sollte.

SVVR9




Obwohl die aktuelle Grafik von High Fidelity eher abschreckend ist, finde ich die Funktionen sehr interessant. Im jetzigen Alpha-Status der Plattform kümmern sich die Entwickler noch nicht um Optik und Glanz. Das wird dem Ganzen dann zum Schluss noch hinzugefügt, oder es gibt sogar die Möglichkeit, von Comic-Umgebung bis Realitätssimulation alles selbst zu definieren.

Also, es bleibt weiter spannend. Und soweit ich aus älteren Beiträgen in Erinnerung habe, soll es bereits Ende 2014 eine offene Beta geben.

Quelle: Philip Rosedale shows High Fidelity progress

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